Wie heizt Deutschland?
Studie bringt Licht ins Dunkel
Die Studie des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. hat sich das genauer angesehen. Generell kann man sagen, dass in Deutschland viele verschiedene Heizungssysteme zum Einsatz kommen. Allerdings machen fossile Brennstoffe immer noch den Löwenanteil aus.
Bei Zentralheizungen, die in 81 Prozent der Wohngebäude vorherrschend sind, sind es in erster Linie Gas und immer noch Öl, aber auch schon Elektro-Wärmepumpen. Gas-Etagenheizungen, von denen es in Hannover viele gibt, machen im gesamten Wärmemarkt nur 7 Prozent aus. Fernwärme wird derzeit in 6 Prozent der Wohngebäude genutzt. Der Anteil von Einzelöfen, die mit Gas, Holz, Pellets oder Strom (Nachtspeicheröfen) betrieben werden, kommen insgesamt nur auf ca. 6 Prozent.
Langsamer Wandel in der Wärmeversorgung
Dass ein Wandel in der Wärmeversorgung nur langsam vonstattengeht, zeigen die aktuellen Zahlen:
2019 lag das durchschnittliche Alter von Heizungsanlagen noch bei 17 Jahren. Allerdings haben viele in den letzten Jahren alte Heizungen ausgetauscht und sind z. B. von Öl auf Gas gewechselt. Als Folge liegt der Altersdurchschnitt von Heizungen aktuell bei 13,9 Jahren. Das bedeutet einerseits zwar eine effizientere Wärmeversorgung z. B. dank Gas-Brennwerttechnik und damit weniger ausgestoßene Schadstoffe, aber andererseits auch, dass eine Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu CO2-neutralen Energieträgern noch eine ganze Weile dauern wird. Denn die Lebensdauer einer Heizung liegt bei etwa 20-30 Jahren, je nach Beanspruchung und „Pflege“.
Potenzial für Veränderungen in Richtung weniger CO2-Ausstoß gibt es dennoch:
- Mehr als ein Drittel der derzeit betriebenen Heizungen sind älter als 20 Jahre.
- 2,8 Millionen Wohngebäude werden noch per Öl-Zentralheizung beheizt.
Bei beiden Gruppen besteht also die Möglichkeit, in eine umweltfreundliche Heizungsanlage zu wechseln, die weniger CO2 erzeugt. Außerdem wird der Einbau neuer Ölheizungen ab 2028 verboten, abgesehen von wenigen Ausnahmen (siehe Gebäudenergiegesetz (GEG) § 72)).
Was ist noch interessant?
Neben der hauptsächlich genutzten Heizungsanlage setzen die Menschen auf weitere Wärmequellen. Dazu zählen Kamine bzw. Kaminöfen. Ihr Anteil stieg von 2019 bis 2023 von ca. 24 auf 33 Prozent. Aber auch Solarthermie findet zunehmend Gefallen. Dahinter steckt vermutlich das Bedürfnis sich unabhängiger von einer Wärmequelle zu machen.
Zwei weitere Trends sind zu beobachten:
Stromerzeugende Heizungen verzeichnen einen Anstieg. Man spricht hier von Kraft-Wärme-Kopplung. Betrieben werden sie derzeit in erster Linie mit Erdgas, Öl, Holz. (Kommentar: Diese Anlagen sind effizient, aber man sollte auch im Auge behalten, dass sie immer noch CO2 erzeugen.)
Klimaanlagen – festverbaut und als mobile Einzelgeräte – kommen zunehmend zum Einsatz. Letzteres verwundert nicht angesichts immer heißer werdender Sommer.
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