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11.11.2020

Was heißt denn „klimaneutral“?

Kleiner Ausflug in Begrifflichkeiten

Wir haben in dieser Rubrik soeben die Reihe „Heizen mit Holz“ beendet. Heizen mit Holz ist wieder mehr ins Interesse gerückt, wenn man sich über eine neue Heizung Gedanken macht. Kaminöfen mit dem flackernden Feuer hinter der Scheibe vermitteln Wärme und Gemütlichkeit.

Und dann sind da zum Beispiel noch der Klimagedanke und die CO2-Neutralität - Begriffe, die ins Gespräch kommen, wenn es um die Umwelt geht.

CO2-Neutralität

Bei der Holzheizung wird ein in der Natur nachwachsender Rohstoff verbrannt. Genauer gesagt: die Bäume, die vorher CO2 aus der Luft für ihren eigenen Bedarf gezogen und gebunden haben, setzen bei der Verbrennung CO2 wieder frei.

Aber in den Holz-Beiträgen wurde auch deutlich, dass neben CO2 auch andere Stoffe bei der Verbrennung entstehen können, die in die Luft ausgestoßen werden. Nasses oder minderwertiges Holz, schlecht eingestellte Öfen, die eingesetzte Holzart (z. B. Scheitholz oder Pellets) haben Einfluss darauf, was oben aus dem Schornstein letztlich herauskommt.

Und da kommt der nächste Begriff ins Spiel:

Treibhausgasneutralität

Das Kyoto-Protokoll nennt sechs Treibhausgase:

  • Kohlendioxid (CO2),
  • Methan (CH4),
  • Lachgas (N2O) sowie

die fluorierten Treibhausgase (F-Gase):

  • wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW),
  • perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW), und
  • Schwefelhexafluorid (SF6)

Bei schlecht eingestellten und kleineren Feuerungsanlagen, beim Einsatz minderwertigen Holzes oder bei der Verbrennung von Scheitholz ohne automatischen Regelung beispielsweise kann es zu einer unvollständigen Verbrennung kommen. Dann entstehen neben CO2 auch klimaschädliches Methan, Lachgas und große Mengen Ruß. Lachgas trägt 298 mal, Methangas 21 mal stärker zur Erderwärmung bei als die gleiche Menge Kohlendioxid. Kleinere Mengen dieser Treibhausgase haben demzufolge schon einer größere Auswirkung als CO2.

Man sieht, von Treibgasneutralität kann man beim Heizen mit Holz kaum sprechen. Das Umweltbundesamt empfiehlt deshalb auch, auf das Heizen mit Holz in Ballungsräumen zu verzichten.

Welche Treibhausgase es gibt und welchen Anteil sie an den Emissionen haben, zeigt ein kurzer Film des Umweltbundesamtes.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase

Klima-Neutralität

Der umfassendste Begriff in diesem Rahmen ist die „Klima-Neutralität“. Die dena definiert diesen Begriff so:

„Klimaneutralität ist die allumfassendste Form, in deren Folge die globale Durchschnittstemperatur unverändert bleibt, da sich hier sämtliche anthropogenen und natürlichen temperaturbeeinflussenden Faktoren ausgleichen. Sie ist klimapolitisch am anspruchsvollsten und im engeren Sinn möglicherweise unerreichbar. Dies liegt daran, dass jede Veränderung bei der Luftverschmutzung (z. B. durch Ruß, SO2 oder Feinstaub) und der Wolkenbedeckung (Höhe und Art der Wolken) bzw. der Albedo (Farbe) der Erdoberfläche wärmend oder kühlend wirkt. Gewisse Effekte könnten möglicherweise untereinander bzw. durch zusätzliche Negativemissionen ausgeglichen werden, aber eine Feinsteuerung erscheint unmöglich“ (Quelle dena Analyse Klimaneutralität, 10/2020).

Wenn Sie mehr zu dem Thema erfahren wollen, die dena hat sich aktuell sehr intensiv damit in ihrer „Analyse Klimaneutralität - ein Konzept mit weitreichenden Implikationen" auseinandergesetzt.

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