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21.10.2020

Heizen mit Holz (Teil 3)

Wie umweltfreundlich ist eine Holzheizung wirklich?

In Zeiten, in denen Energiewende und Klimaschutz an der Tagesordnung stehen, spielen die Faktoren Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit bei der Entscheidung für eine neue Heizung eine immer größere Rolle. Doch bei Holzheizungen werden diese des Öfteren infrage gestellt. Wie sieht es also diesbezüglich wirklich aus? Wie umweltfreundlich ist der Rohstoff Holz an sich und wie umweltfreundlich ist seine Verbrennung?

Wichtig ist zu allererst die Herkunft des Holzes.

Das bedeutet zum einen, wo es gewachsen ist und geschlagen wurde. Denn je länger der Transportweg des Holzes ist,  desto mehr Treibstoff wird verbraucht. Das führt zu einem höheren Ausstoß von Co2 und weiteren Emissionen. Deswegen ist es sinnvoll, diesen Rohstoff aus der Region zu verwenden.

Für Holz aus Deutschland spricht außerdem, dass hier eine vergleichsweise nachhaltige Forstwirtschaft betrieben wird. Was versteht man darunter? Die Betreuung von Waldflächen und ihre Nutzung erfolgt auf eine Weise und in einem Maß, dass der Wald seine Produktivität, biologische Vielfalt, Regenerationsfähigkeit und Vitalität behält bzw. sogar verbessert. Das bedeutet beispielsweise, dass übermäßige Abholzung und Monokulturen vermieden werden und die Bodenertragskraft erhalten bleibt.

Verschiedene Gütesiegel helfen Verbrauchern bei der Auswahl von nachhaltigem Holz.

Der Verband Naturland bewertet nach den strengsten ökologischen Kriterien. Dazu zählt der Verzicht auf Kahlschläge, Pestizide und Düngemittel sowie auf Bodenbearbeitung und Bodenentwässerung. Die „Naturland Richtlinien zur Ökologischen Waldnutzung“ werden allerdings bisher nur deutschlandweit umgesetzt bzw. geprüft.

Zu erwähnen ist außerdem das FSC-Siegel als eines der bekanntesten. Es betrachtet u.a. die Gewährleistung von Biodiversität und die Erhaltung von Wäldern mit hohem Schutzwert. Daneben werden auch Faktoren wie das soziale und ökonomische Wohlergehen der im Wald Beschäftigten und der lokalen Bevölkerung einbezogen.

Unterschieden wird in folgende Kategorien:

  • FSC 100%: Die Produkte bestehen zu 100% aus Holz aus FSC-zertifizierten Wäldern.
  • FSC Mix: Mindestens 70 Prozent des Holzes für ein Produkt sind aus FSC-zertifizierten Wäldern oder Post-Consumer-Recycling-Material und die restlichen maximal 30 Prozent des Produkts kommen aus kontrollierten Quellen.
  • FSC Recycled: Das komplette Produkt besteht aus recyceltem Material, mindestens 85 Prozent davon aus Post-Consumer-Recycling-Material.
  • Post-Consumer-Recycling-Material ist Material, welches von einem Verbraucher oder aus einem kommerziellen Produkt wiedergewonnen wurde.

Anzumerken ist, dass das Siegel dennoch in der Kritik stand, da seine Standards an die Gegebenheiten des jeweiligen Landes angepasst werden. Das ist auf nationale FSC-Arbeitsgruppen zurückzuführen, welche anhand der internationalen Kriterien, länderspezifische Indikatoren erarbeitet haben. Dies betrifft unter anderem die Anwendung von Kahlhieben oder Pestiziden. In der Schweiz wurde z. B. die Behandlung von geschlagenem Holz mit Cypermethrin in den Wäldern erlaubt. Dennoch ist das FSC-Siegel laut Greenpeace das strengste internationale Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft und daher vor allem für europäische Hölzer empfehlenswert.

 

Tiefergehende Informationen zu den Siegeln finden Sie jeweils unter Naturland.de sowie FSC-Deutschland.de. Weitere Erläuterungen zur nachhaltigen Holzwirtschaft gibt es beim Umweltbundesamt.

 

Wie umweltfreundlich ist die Verbrennung des Holzes?

Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen ist Holz ist ein erneuerbarer Energieträger, der immer wieder nachwächst und daher auf Dauer zur Verfügung steht. Bei der Verbrennung dieses Rohstoffes wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie zuvor während der Wachstumsphase durch den Baum aufgenommen wurde. Man kann hier also durchaus von Nachhaltigkeit sprechen.

Häufig diskutiert wird allerdings, wie viel Feinstaub durch Holzheizungen entsteht. Manche Untersuchungen unterscheiden dabei allerdings nicht zwischen alten und neuen Technologien. Aktuelle Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Feinstaubemissionen moderner Holzheizungen um bis zu 90% geringer sind als die alter Holzkessel.

Besonders gut schneiden dabei Pelletheizungen ab. Hier werden Brennstoffmenge und Verbrennungsvorgang computergesteuert exakt aufeinander abgestimmt und kontrolliert. Auf diese Weise ist ein effektiver Abbrand möglich, der niedrige Emissionen und hohe Wirkungsgrade von bis zu 95 % zur Folge hat. Ein weiterer Grund für die niedrigen Emissionswerte der Pelletheizungen ist die gleichbleibende Zusammensetzung und Qualität (z.B. geringe Restfeuchte) des Brennstoffs. Wichtig ist es, auf eine gute Qualität der Pellets - genauso wie der Hackschnitzel und des Scheitholzes - zu achten. So kann der Ausstoß an Stickstoffoxiden, Kohlenmonoxid und Staub bei der Verbrennung möglichst gering gehalten werden. Hilfreiche Tipps dafür, finden Sie auf der Seite des Bundesministerium für Umwelt- und Naturschutz.

In der Regel weisen Scheitholzkessel, die mit Stückholz betrieben werden, dennoch etwas höhere Emissionswerte auf. Handbeschickung und ggf. wechselnde Brennstoff-Qualitäten führen zu einer vergleichsweise ungleichmäßigen und unvollständigen Verbrennung, die mit höheren Emissionen verbunden ist (siehe auch unser Beitrag vom 30.09.2020 „Heizen mit Holz Teil 2“).

Die Seite Blauer-Engel.de gibt Verbrauchern einen Überblick, was beim Kauf einer entsprechenden Holzheizung besonders zu beachten ist.

Den ersten und zweiten Teil der Reihe „Heizen mit Holz“ mit dem Fokus auf die  Einzelraumbefeuerung finden Sie hier und mit dem Fokus auf die Möglichkeiten der Holzzentralheizung hier.

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