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30.09.2020

Heizen mit Holz (Teil 2)

Von der Feuerstelle zur Zentralheizung

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der von jeher zum Heizen verwendet wurde. War es vor Urzeiten das offene Feuer, so folgten später z. B. Kaminöfen und offene Kamine. Doch Heizen mit Holz eignet sich nicht nur zur Einzelraumbefeuerung.

Teil 2: Holz-Zentralheizungen

Moderne, mit Holz betriebene Zentralheizungsanlagen sind auch eine gute Alternative zu Öl- oder Gas-Brennwertsystemen. Sie bestechen durch eine emissionsarme Verbrennung sowie einen hohen Wirkungsgrad von mehr als 90 Prozent. Mit aufstellbaren, klassischen Holzöfen haben sie wenig zu tun. Da sie ein komplettes Heizungssystem darstellen, sind sie ̶– ähnlich wie Gas- oder Ölheizungen – deutlich größer. Hinzu kommt der erforderliche Lagerplatz für das Brennmaterial.

Abhängig vom Brennstoff kann hier grob zwischen Scheitholz-, Pellet- oder Hackschnitzelheizungen unterschieden werden. Erstere müssen manuell befüllt werden. Bei Pellets und Hackschnitzeln kann die Bestückung des Brennstoffkessels vollautomatisch erfolgen.

Heizen mit Scheitholz

Ein typisches Beispiel für die Scheitholzheizung ist der Holzvergaserofen. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass der Kessel in zwei übereinanderliegende Brennkammern aufgeteilt ist und damit die Verbrennungsphasen räumlich voneinander trennt. Die Holzscheite werden in der oberen Kammer entzündet. Dies kann „auf Knopfdruck“ oder durch die Anlage automatisch erfolgen. Die Holzscheite werden dann auf besonders hohe Temperaturen gebracht, sodass sogenanntes Holzgas entsteht. Dieses wird durch ein Gebläse in die untere Brennkammer geleitet und verbrennt hier unter großer Hitze. Der Vorteil ist, dass nicht nur das Abbrennen des Brennholzes zur Gewinnung von Wärmeenergie genutzt wird, sondern auch das gleichzeitig entstehende Holzgas in der zweiten Kammer. Auf diese Weise wird ein hoher Wirkungsgrad erreicht.

Der Holzvergaserkessel muss von Hand befüllt werden, arbeitet dann aber lange und effizient, so dass das Holz nicht ständig neu nachgelegt werden muss. Angeboten werden sowohl reine Scheitholzvergaserkessel als auch Kombinationen von Scheitholz und Holzpellets.

Weiterführende Informationen zu Holzvergaseröfen sind unter anderem hier zu finden: https://heizung.de/holzheizung/holzvergaserkessel/.

Heizen mit Pellets

Alternativ zum Holzvergaser kann eine Pelletheizung eingesetzt werden. Diese ist nicht mit Pelletöfen zu verwechseln, welche wie eingangs beschrieben, der Einzelraumbefeuerung dienen.

Moderne Anlagen bestehen neben dem Hauptstück - einem Kessel -  aus einem Brennstofflager und einer Fördereinrichtung. Der Transport der Pellets erfolgt automatisch vom Lager zum Holzkessel. In diesem verbrennen sie dann sehr sauber und effizient, bis nur noch ein kleiner Teil Asche übrigbleibt. Genau wie bei Scheitholzheizungen muss die Asche ab und zu entfernt werden.

Ein Vorteil der Pelletheizung ist neben dem vollautomatischen Betrieb auch die bessere Regelbarkeit. Während die Holzscheite innerhalb eines Vergaserkessels einmal entzündet komplett abbrennen, lässt sich die Versorgung mit Pellets einfach stoppen.

Da für die Brennstofflagerung relativ viel Platz benötigt wird, entscheiden sich manche Hausbesitzer für halbautomatische Anlagen. Hier werden die Pellets in einem integrierten Behälter gelagert und rutschen von diesem automatisch in den Kessel. Damit das immer funktioniert, ist der Vorrat im Winter jedoch alle drei bis vier Tage von Hand nachzufüllen. Im Vergleich zu vollautomatischen Pelletkesseln ist das zwar etwas aufwendiger, dafür aber auch günstiger in der Anschaffung und mit geringerem Platzangebot umsetzbar. Das bedeutet, daß die Pellets nicht in vollem Umfang neben dem Kessel gelagert werden müssen.

Mehr Informationen zur Pelletzentralheizung finden Sie zum Beispiel hier: https://heizung.de/pelletheizung/ und hier: https://heizung.de/pelletheizung/wissen/die-pellet-zentralheizung-als-primaeres-heizsystem/.

Heizen mit Hackschnitzeln

Auch bei der Hackschnitzelheizung läuft, wie bei einer Pelletheizung, der Betrieb automatisch ab. Sie unterscheiden sich zudem kaum in der Befeuerungstechnik. Lediglich die Bestückung kann bei Pelletheizungen - je nach Modell - durch eine andere Methodik erfolgen. Viele Hackschnitzelkessel eignen sich auch, um Holzpellets zu verfeuern, während das umgekehrt bei einem Pelletkessel meist nicht möglich ist. Der Vorteil dieser Heizungsart: In der Regel sind Hackschnitzel günstiger als Pellets und wenn die Preise sich verändern, kann auf Pellets zurückgegriffen werden.

Mehr dazu können Sie hier: https://heizung.de/holzheizung/hackschnitzelheizung/ und hier: https://heizung.de/holzheizung/wissen/automatisch-heizen-mit-hackschnitzeln/ nachlesen.

Holzzentralheizungen optimal einsetzen

Die Wärmeverteilung bei allen Holzzentralheizungen erfolgt genauso wie bei Öl- und Gassystemen durch erhitztes Wasser. Die Verbrennung von Holz läßt sich allerdings schwerer regeln. Bei gedrosselter Leistung nimmt die Effizienz der Anlage ab und die Emissionswerte steigen an. Aus diesem Grund empfehlen Experten häufig den Einsatz eines Pufferspeichers. Der Wassertank nimmt die entstehende Wärme auf, speichert sie und gibt sie bei Bedarf an Heizung oder Warmwasserbereitung ab. Die Heizung läuft dabei im optimalen Bereich, wodurch die Heizkosten sinken und die Umwelt entlastet wird. In der Übergangszeit lassen sich so mehrere Tage ohne Heizen überbrücken, da der Pufferspeicher die nötige Wärme bereitstellen kann. Inzwischen kann bei vielen Pelletheizungen die Leistung an den Wärmebedarf im Haus angepasst werden. Es gilt trotzdem: Je länger die Kessel bei voller Leistung laufen, umso sauberer und effizienter arbeiten sie.

Beim Umstieg auf eine Heizung mit Holz gibt es viele Möglichkeiten und vieles zu beachten. Nicht jedes Heizsystem kann problemlos in ein Bestandsgebäude integriert werden. Ggf. sind Umbauarbeiten vorzunehmen, wobei vor allem die eingesetzte Technik, sowie die Brennstofflagerung beachtet werden sollte. Unsere profipartner können Sie diesbezüglich kompetent beraten. Sie finden den kompetenten Fachmann in Ihrer Nähe über unsere Suche.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die KfW-Bank fördern Pelletöfen, Pellet-Zentralheizungen, Hackschnitzelheizungen sowie Scheitholzvergaserkessel. Mehr dazu hier.

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