Wer die alte Förderung noch will, muss sich sputen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 27.07.2022 Änderungen zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) veröffentlicht, die damit in Kraft getreten sind. Eine Übergangsregelung gibt es bis 15.08.2022.

Insbesondere die Förderung für Einzelmaßnahmen (Heizungstausch mit Wärmepumpe, Solarthermie, Fernwärmeanschluss, Heizungsoptimierung oder Dämmung sowie Fenstertausch) ändern sich.

Besonders wichtig für die, die gerade die Umstellung auf eine Gas-Brennwertheizung planen: Diese wird nicht mehr gefördert. Wer schon den Förderantrag so gut wie fertig hat, sollte diesen noch bis zum 14.08.2022 abgeben, um noch die bisherige Förderung zu erhalten.

Das Wichtigste zur Änderung der Einzelmaßnahmen:

1. Die Kreditförderung der KfW mit Kredit plus Tilgungszuschuss wurde am 27.07.2022 eingestellt.
2. Die Zuschussförderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wird geändert.
   • Wegfall der Förderung von Gas-Brennwertheizungen ("Renewable Ready")
   • Wegfall der Förderung von Gas-Hybridheizungen
   • Wegfall des Bonus für den individuellen Sanierungsfahrplan (bisher 5%)
   • Erweiterung des bisherigen Öl-Kesseltausch-Bonus von 10% auf einen "Heizungs-Tausch-Bonus".
     Damit wird neben alten Kohle oder Nachtspeicherheizungen jetzt auch der Austausch von Gas-Wärmeerzeugern besonders belohnt. Allerdings darf der alte Gas-Wärmeerzeuger nicht jünger als 20 Jahre sein. Bei Gas-Etagen-Heizung spielt das Alter beim Austausch keine Rolle.
   • Änderung der Fördersätze für:
     • Maßnahmen an der Gebäudehülle, Anlagentechnik außer Heizungen sowie der Optimierung von Heizungen auf Fördersatz 15 % (vorher 20%).
     • Solarkollektoranlagen auf 25 % (vorher 30%) . Die ertragsabhängige Förderung für Solarkollektoranlagen wird gestrichen.
     • Biomasseheizungen auf 10 % (vorher 35 % bzw. mit Feinstaubfilter 40%)
     • Erneuerbare Energien-Hybridheizungen (EE-Hybride) ohne Einbindung einer Biomasseheizung auf 25 % (vorher 35%).
     • Erneuerbare Energien-Hybridheizungen (EE-Hybride mit Biomasseheizung) mit Einbindung einer Biomasseheizung beträgt der Fördersatz 20 % (vorher 35%)
     • Wärmepumpen auf 25 % (vorher 35%). Für Wärmepumpen wird zusätzlich ein Bonus von 5 Prozentpunkten gewährt, wenn als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschlossen wird.
     • Für innovative Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien beträgt der Fördersatz 25 % (vorher 35%).
     • Für Errichtung, Erweiterung und Umbau von Gebäudenetzen beträgt der Fördersatz 25 %.
     • Für den Anschluss an ein Gebäude- oder Wärmenetz (Fernwärme) beträgt der Fördersatz 25 % (vorher 35 %)

Förderbeispiele
(ohne Betrachtung des bisherigen bzw. Wegfall des 5% Bonus Sanierungsfahrplans)

1) Austausch einer Öl-Heizung gegen eine "erdgekoppelte Wärmepumpe".

Vorher 45% Zuschuss. Jetzt: 25% + 5% (für Wärmequelle Erdreich) + 10 % (Heizungs-Tausch-Bonus) = 40 %

2) Austausch einer Gas-Zentralheizung, die älter als 20 Jahre ist, gegen eine "Luft-Wärmepumpe".

Vorher 35% Zuschuss. Jetzt: 25% + 10 % (Heizungs-Tausch-Bonus) = 35%

3) Anschluss eines bisher Gas-versorgten Gebäudes mit Gas-Etagen-Heizungen an die enercity-Fernwärme.

Vorher 35% Zuschuss. Jetzt: 25% + 10 % (Heizungs-Tausch-Bonus) = 35%

4) Anschluss eines bisher zentral Öl-versorgten Gebäudes an die enercity-Fernwärme.

Vorher 45% Zuschuss. Jetzt: 25% + 10 % (Heizungs-Tausch-Bonus) = 35%

Für die Förderanträge beim BAFA gibt es eine Übergangsfrist: Das heißt, Anträge auf Einzelsanierung beim BAFA können bis zum 14. August 2022 24:00 Uhr zu den alten Bedingungen gestellt werden; ab dem 15. August 2022 greifen auch hier die neuen Förderbedingungen.

• Aktuelle Infos dazu finden Sie im diesbezüglichen Bundesanzeiger.

• Allgemeine Informationen dazu finden Sie in der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz vom 26.07.2022

• Davon unberührt bleiben die proKlima Förderangebote.

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