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17.12.2024

Abschied mit Energie: Eine Wegbegleiterin verlaesst die enercity profipartner

Mit 66 Jahren beginnt für viele ein neuer Lebensabschnitt. Doch bei Karin Cronshagen endet damit auch eine Ära – für sie selbst, aber auch für die enercity profipartner. Gut zwei Jahrzehnte lang hat sie den Takt mit vorgegeben, Projekte auf die Beine gestellt und uns mit ihrer direkten Art immer wieder zum Nachdenken gebracht. Jetzt sagt sie „Tschüss“ – und hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird.  

Von der Lehrerin zur kreativen Strategin 

Karin Cronshagen hat nie den einfachen Weg gewählt. Nach dem 2. Staatsexamen für das höhere Lehramt an Gymnasien in Sport und Englisch startete sie ihre berufliche Laufbahn im Klassenzimmer. Doch der Lehrerüberfluss brachte sie auf einen neuen Kurs: Eine betriebswirtschaftliche Fortbildung führte sie übers Marketing für das Baunebengewerbe und im Verlagswesen nach zehn Jahren in die Energiewirtschaft. 1999 begann sie als Marketingmanagerin für den Geschäftskundenvertrieb bei den damaligen Stadtwerken Hannover, wo sie sich gleich bei ihrer ersten Energiemesse behaupten musste. Dass sie Herausforderungen liebt, zeigte sich schnell: Sie meisterte die Feuertaufe mit Bravour und legte den Grundstein für ihre Karriere. 

Pionierin und treibende Kraft bei den enercity profipartnern 

Nach einem Jahr Pause aus gesundheitlichen Gründen kehrte sie 2004 zurück – und über den Gewerbekundenbereich auch geradewegs in den frisch gegründeten Verein enercity profipartner, dessen Entwicklung sie maßgeblich mitprägte. Sie baute nicht nur das Corporate Design und die Geschäftsausstattung auf, sondern führte den Verein auch ins digitale Zeitalter. „Damals hatten die meisten Betriebe weder eine eigene Internetseite noch eine E-Mail-Adresse“, erinnert sich Karin. Der Verein sollte eine Plattform schaffen, die auch den kleinsten Betrieben eine digitale Präsenz ermöglicht. Mit einer Website und einer Suchfunktion wurde der Grundstein gelegt, dass jedes Mitglied sichtbar wurde.  

Von kreativen Facebook-Posts über Werbeanzeigen auf Google hin zu Newsbeiträgen mit fachlichem Fokus und Mehrwert, um die sie sich bis zuletzt selbst gekümmert hat – Karin brachte den Verein immer einen Schritt nach vorn. Besonders stolz war sie darauf, dass die Inhalte stets unabhängig und neutral blieben. „Alles andere hätte ein Geschmäckle“, betonte sie. 

Eine Frau mit klaren Worten und großem Engagement 

Karin war nie jemand, der sich die Butter vom Brot nehmen ließ. Mit ihrer spitzen Zunge und ihrem Blick fürs Wesentliche brachte sie frischen Wind in den Verein. „Ich habe mich immer als Bindeglied gesehen“, sagt sie. Dabei kaute sie jedes Thema so lange durch, bis sie es selbst komplett durchdrungen hatte – und es dann für andere verständlich machen konnte.  

Dabei erlebte sie so viele schöne Momente, dass sie sich nicht nur an den einen erinnern kann. „Das waren zu viele Erlebnisse“, schmunzelt sie rückblickend, wie die kleine Arbeitsgruppe mit engagierten Mitgliedern. Besonders die Jahreshauptversammlungen der Anfangsjahre im Saal der Döhrener Schützen sind ihr in lebhafter Erinnerung geblieben: gesellige Runden bei kühlen Getränken und ehrlichen Gesprächen. Zu diesen Zeiten zählten die jährlichen Hauptversammlungen noch gut 100 Teilnehmer. Eine Resonanz, von der der heutige Vorstand nur träumen kann.   

„Die Zeit bei den profipartnern hat mir immer Spaß gemacht“, sagt Karin, „aber ich fand es schade, dass das Engagement nachgelassen hat.“ Ihr Appell: Beide Seiten – Verein und Mitglieder – sollten sich bewusst machen, was sie voneinander haben. Gerade in Zeiten von Nachwuchsmangel und steigendem Wettbewerb sei es wichtig, sich zukunftsweisend aufzustellen: mit durchdachten Servicepaketen, einer engen Kundenbindung und einem vertrauensvollen Verhältnis. „Ähnlich wie bei einem guten Hausarzt, zu dem Patienten immer wieder zurückkommen.“ 

Herausforderungen und neue Wege 

Die letzten Jahre brachten Veränderungen: Corona, Homeoffice und der Wandel im Energiesektor hinterließen Spuren. Besonders der Einstieg von enercity in den Dienstleistungssektor – etwa mit dem Verkauf von Photovoltaikanlagen – führte zu neuen Spannungsfeldern. Karin beschreibt es so: „Einerseits ist die Fernwärmesatzung in Hannover klimatechnisch absolut sinnvoll, andererseits fallen im Gegensatz zu Gasheizungen weniger Wartungsarbeiten für Installateure an, was zu einer Diskrepanz zwischen enercity und den profipartnern führen kann.“ Sie sieht das als eine der Herausforderungen für die Zukunft. 

Dennoch bietet enercity profipartner ihrer Meinung nach weiterhin großes Potenzial – gerade in der digitalen Welt. Ihr Appell: Mitglieder sollten ihre Profile sowohl im Verein als auch in den sozialen Netzwerken regelmäßig pflegen und aktiv nutzen, zum Beispiel für die Azubi- und Mitarbeitergewinnung. Dem Verein wünscht sie eine Nachfolge, die kritisch bleibt und die Interessen der Mitglieder weiter voranbringt – jemanden, „der auch ein Auge darauf hat, dass es sich um einen Verein mit Mitgliedern handelt, die die Chancen, die in dem Verein stecken, nutzen, aber auch einfordern“. 

Kein Ruhestand, sondern Freizeitstress 

Wer glaubt, unsere Karin würde sich nun zur Ruhe setzen, irrt gewaltig. Stattdessen jongliert sie in Gedanken schon mit neuen Projekten: das Engagement im Kulturbereich in ihrer Heimatstadt Emden und das Zusammenfassen von Weihnachtsgedichten aus 20 Jahren in einem Buch. „Einfach mal googeln, ob es ein Buch von mir gibt“, scherzt sie. 

Danke, Karin! 

Mit Karin Cronshagen verlieren die enercity profipartner nicht nur eine Wegbegleiterin, sondern auch einen Menschen, der mit Leidenschaft und Ideenreichtum den Verein geprägt hat. Ihr Lebensmotto, „sich breit aufstellen, immer neugierig und positiv bleiben trotz aller Widrigkeiten“, ist nicht nur ein Leitfaden für sie selbst, sondern auch eine Botschaft an uns alle. 

Wir sagen „Danke, Karin!“ und wünschen ihr für den neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute. Ihre Energie und ihr Tatendrang werden uns fehlen! 

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